Die Kyudoka des Budo Zentrum Rottweil e.V. starten ins Jahr 2024.
Das es beim Kyudo, dem japanischen Bogenschießen, sehr still ist, sind erfahrene Zuschauer bereits gewohnt. Wer es aber zum ersten Mal erlebt ist erstaunt über die Ruhe, die trotz der vielen Menschen beim Schießen herrscht. Nur der Klang der zurückschnellenden Sehne nach dem Abschuss und der gedämpfte Ton des Pfeiles beim Durchdringen des Matos, der Zielscheibe, die in achtundzwanzig Metern an einer Sandaufschüttung hängt, ist zu hören. Die Faszination dieser Budo-Kunst war an diesem Samstagnachmittag beim Kagami Biraki, dem Neujahrsschießen, wieder erlebbar. 2024 ist im asiatischen Kulturraum das Jahr des Drachens. Er steht für Stärke, Glück und Erfolg. Die Kyudoka des Shu Gi Kan Kyu Dojo, so der traditionelle Name Kyudo-Halle in Rottweil, machten sich in einer zuvor ausgelosten Reihenfolge daran, sich beim Schießen auf das Drachen-Mato zu messen. Jeder Schütze hatte nur einen Pfeil. Nur wer den Drachen traf kam weiter. Fünf Schützen gelang dies an diesem Nachmittag. Peter Metzger, Bernhard Weller, Pavlo Koschenko, Walter Beloded und Marion Moritz setzten ihre Pfeil in die Scheibe. Ein zweiter Pfeil musste von den Fünfen geschossen werden. Marion Moritz schoss auch diesen Pfeil ruhig und unbewegt ins Zentrum. So stand die Siegerin der Drachen-Jagd fest, aber der Wettkampf ging in eine dritte Runde. Die verbliebenen vier Schützen kämpften um die Plätze. In der dritten Runde fiel noch keine Entscheidung. Erst in Runde vier trafen Weller, Koschenko und Beloded das Drachen-Mato. In dieser letzten Phase des Wettkampfs zählte die Nähe des Treffers zum Zentrum der Zielscheibe. Bernhard Weller erkämpfte sich so den zweiten Platz und Walter Beloded sicherte sich den dritten Rang. Nach der Siegerehrung trafen sich die Kyudoka mit ihren Gästen zum großen traditionellen Neujahrsbuffet, besprachen das vergangene Kyudo-Jahr und hielten Ausschau auf das kommende.
Text und Fotos: Marion Moritz
