Zeiten ändern sich. Bereits vor Jahrhunderten wurde der japanische Langbogen von den sich damals ausbreitenden Feuerwaffen abgelöst. Die Kriegerkaste der Samurai legte den Bogen jedoch nicht achtlos beiseite. Das Schießen mit ihm wurde kultiviert und zur geistigen Verfeinerung der Schützen weiter praktiziert. So wurde aus Kyujutsu das heutige Kyudo, der …
Gut vorbereitet sein ist das eine, besser vorbereitet zu sein das andere. Viacheslav Pypenko, Kyudoka vom Budo Zentrum Rottweil hatte sich in diesem Jahr intensiv auf die Deutschen Einzelmeisterschaften der Kyu-Grade in Hamburg vorbereitet. Das von ihm in den vergangenen Monaten absolvierte Trainingspensum war enorm. Unterstützung für sein Ziel sich …
Die Wettkampferfolge der Kyudoka, der Japanischen Bogenschützen des Budo Zentrum Rottweil, in den vergangenen zwei Jahren sind auf nationaler Ebene nicht unbemerkt geblieben. So wurde schon im vergangenen Jahr Bernhard Weller in den Nationalkader des Deutschen Kyudo Bundes berufen. Vor einigen Monaten ist ein zweiter Schütze aus Rottweil zum Nationalkader …
Einladung zur Jahreshauptversammlung Alle Mitglieder des Budo Zentrum Rottweil e.V. sind zur diesjährige ordentliche Jahreshauptversammlung am 07.Oktober 2022 um 19.00 Uhr im Dojo Neckartal 58 in Rottweil eingeladen. Tagesordnung • Begrüßung • Feststellung der Beschlussfähigkeit durch den Vorstand. • Bericht des Vorstand – Fragen an den Vorstand • Bericht des …
Sage und schreibe 9.500 Kilometer wird Prof. Kurosu hinter sich gelassen haben, wenn er Anfang August in Rottweil eintreffen wird. Die Kyudo-Gruppe des Budo Zentrum Rottweil e.V. ist in diesem Jahr Veranstalter eines einwöchigen Bundeslehrgangs des Deutschen Kyudo Bundes. Bogenschützen aus ganz Deutschland haben sich für diese hochkarätige Veranstaltung vom …
Was der Tag an Hitze bringen würde ahnten die Kyudoka des Shu Gi Kan Kyu Dojo bereits in den Tagen vor dem Enteki-Sonntag. Der Morgen begann früh und war noch erträglich kühl. Doch bereits beim Einrichten des Schießplatzes und dem Aufbauen des Sonnenschutzpavillion war klar: Das wird eine Herausforderung für …
Kyudo, die jahrhundertealte japanische Kunst des Bogenschießens ist im Rottweiler Budo Zentrum bereits seit 47 Jahren beheimatet und trotzdem nur wenigen Eingeweihten bekannt. Normalerweise treffen sich die Kyudoka immer dienstags und donnertags im Dojo, der Trainingshalle im Neckartal. Aber am kommenden Sonntag, dem 24. Juli wird bei schönem Wetter eine …
Ruhig, bedächtig, nahezu meditativ fließen die Bewegungen beim Kyudo, dem japanischen Bogenschießen. Die Kräfte, die auf den über zwei Meter langen, asymmetrischen Bogen wirken müssen dabei stetig bis zum Abschuss gesteigert werden. Die Bewegungsformen und Techniken erfordern ein langes intensives Lernen. Annette Karbstein, Claudia Kienzle und Viacheslav Pypenko hatten sich …
Nach zweijähriger Pause fand endlich wieder ein „Nicht mit mir!“ Kurs in der Ju-Jutsu Abteilung des Budo-Zentrums Rottweil e.V. statt. Die gesamte Kinder- und Jugendabteilung nahmen an dem zwölf Unterrichtseinheiten umfassenden Kurs teil. Die Kursinhalte wurden in sechs Trainigseinheiten gesplittet. So war es möglich, den Kurs während der regulären Trainingszeiten abzuhalten.
Bei einem „Nicht mit mir!“ Kurs werden die Teilnehmer*innen in altersgerechter Sprache im Umgang mit Gewalt im Alltag sensibilisiert. Dabei basiert das System „Nicht mit mir!“ auf einem bundeseinheitlichen Konzept des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes.
Basierend auf dem umgekehrten Ampelprinzip werden die Inhalte in drei Bereiche / Farben unterteilt und an die Kursteilnehmer vermittelt.
Im Bereich der Prävention, dem grünen Bereich, lernen die Kinder auf ihr Bauchgefühl zu hören, um Ärger frühzeitig aus dem Weg zu gehen, sowie im Notfall eine Rettungsinsel, also Personen oder Orte aufzusuchen, an denen die Kinder sicher sind.
Bei der Selbstbehauptung, dem orangen Bereich, lernen die Kinder, welche Auswirkung eine souveräne Körpersprache, sowie der selbstbewusste Einsatz der eigenen Stimme auf ein mögliches Gegenüber hat.
Helfen weder die Prävention noch die Selbstbehauptung, den Angriff abzuwehren, so bekommen die Kinder Selbstverteidigungstechniken, dem roten Bereich, vermittelt, die sie in die Lage versetzen, den Angriff von sich oder anderen abzuwehren.
Im Beisein der Eltern, und vielen anderen Zuschauern, fand dann der obligatorische Abschluss des „Nicht mit Mir!“ Kurses statt. Hier üben die Teilnehmer*innen, die erlernten Techniken gemeinsam mit und an ihren Eltern noch einmal und können so zeigen, was sie gelernt haben und wie stark sie sind. Hier waren viele Eltern erstaunt, wozu die Kinder mithilfe der erlernten Techniken in der Lage sind.
Zu guter Letzt zeigen die Teilnehmer*innen noch ihre Stärke, in dem sie mit der sogenannten Tigerkralle (Handballenstoß) ein zwei Zentimeter starkes Holzbrett durchschlagen, was den offiziellen Abschluss des Kurses darstellt. Die Aufgabe erfüllten alle Teilnehmer*innen mit Bravour.
Fortan sind Teilnehmer*innen berechtigt und verpflichtet, den weiß-gelben Gürtel zu tragen, über den sich alle sichtbar gefreut, und den sie sich auch redlich verdient haben.
Für Bernhard Weller, Viacheslav Pypenko und Marion Moritz begann dieser Wettkampfsonntag früh morgens mit einer wunderschönen Fahrt durch blühende Schwarzwaldtäler. Freiburg war in diesem Jahr als Austragungsort der 17. Baden-Württembergischen Kyudo Meisterschaften ausgewählt worden. Um alle organisatorischen Dinge im Vorfeld des Wettkampfes zu erledigen und sich auf den Wettkampfort einzustimmen, mussten die drei Kyudoka früh in der Breisgau-Metropole ankommen. Die Anmeldung der startenden Mannschaften, das Aufspannen der Bögen und Herrichten der Ausrüstung, die Auslosung der Startreihenfolge, all diese Dinge mussten vorab erledigt werden.
Der Wettkampf startete um 10 Uhr. Nach der Begrüßung der Teilnehmer führte der Hauptkampfrichter Dirk Schaupp aus Karlsruhe ein traditionelles Yawataschi aus. Diese Eröffnungszeremonie, die von alters her vor jedem Wettkampfbeginn abgehalten wird, dient der Abnahme des Wettkampforts und dem Aufzeigen der richtigen Schießform. Erst danach konnte der Wettkampf beginnen.
Drei Mannschaften, die bereits im vergangenen Jahr um den Titel kämpften, standen dabei wieder besonders im Focus: Stuttgart, Karlsruhe und Rottweil. Bei den letzten Meisterschaften holte sich das Team aus Stuttgart vor Rottweil den Titel. Wie würde der Wettkampf in diesem Jahr verlaufen? Geschossen wurde über vier Runden. In jeder Runde schossen die Mannschaften 12 Pfeile. Schon das Betreten des Shajo, des Wettkampfplatzes, geschieht in ritualisierter Form. Nach den ersten beiden Schritten erfolgte eine Verbeugung, dann schreitet das Tachi, so die japanische Bezeichnung einer im Wettkampf gemeinsam agierenden Gruppe von Schützen, zur Honza, der Vorbereitungslinie. Nebeneinander im Abstand von einem Meter und achtzig Zentimetern halten die drei Kyudoka inne, knien ab und verbeugen sich in Richtung der Mato, der Zielschei
ben. Danach erheben sie sich gemeinsam und gehen mit gemessenem Schritt zur Shai, der Abschusslinie.
Auch hier knien die Kyudoka ab, drehen sich um neunzig Grad nach rechts, stellen in dieser knienden Position den mehr als zwei Meter langen Bogen zentral vor sich auf den Boden, legen mit der rechten Hand den ersten Pfeil auf und nocken ihn in der Sehne ein. Der erste Schütze der Mannschaft erhebt sich. Der Bogen mit dem Pfeil, formvollendet mit beiden Händen gehalten, scheint dabei vor dem Körper zu schweben. Aufrecht stehend blickt der Kyudoka zum Ziel und setzt dabei seinen linken Fuß in eben diese Richtung. Den rechten Fuß setzt er danach wie an einer Schlagschnur in die andere Richtung. So sicher und fest stehend wird der lange asymmetrische Kyudobogen mit dem eingelegten Pfeil auf dem linken Knie abgesetzt. Eine kurze Phase der Sammlung und Konzentration beginnt. Die rechte Hand mit dem Yugake, dem Schießhandschuh, greift die Sehne und gleitet an ihr bis zum Nockpunkt des Pfeiles hoch. Die linke Hand führt das Tenouchi, die besondere Handhaltung am Bogengriff aus. Langsam hebt der Schütze den Bogen mit dem Pfeil über Kopfhöhe. Aus dieser Position öffnete er den Bogen, links drücken und rechts ziehend langsam und bedächtig. Auf Höhe der Augenbrauen geschieht ein kurzes Innehalten, das Sanbunoni, das einem letzten Prüfen vor dem vollen Ausspannen des Bogens dient. Jetzt fließt die ganze Kraft und Konzentration in das endgültige Spannen des Bogens und des Körpers.
Für den Zuschauer geschieht der Abschuss, das Lösen des Pfeils völlig unvermittelt, blitzartig und in seiner Schnelligkeit kaum sichtbar. Der Pfeil rast in Richtung des Matos, der Zielscheibe und mit einem satten, einer Trommel ähnelnden Ton bohrt sich der Pfeil in die Scheibe. Treffer! Ein Schütze nach dem anderen erhebt sich und schickt Pfeil um Pfeil zur Zielscheibe. Bernhard Weller, der letztjährige baden-württembergische Meister leistet an diesem Tag für die Mannschaft Besonderes: Fünfzehn seiner sechzehn Pfeile treffen die nur 36 Zentimeter große Scheibe. Runde um Runde zeichnet sich ab, wer dieses Jahr die Nase vorne hat. Mit knappem aber souveränem Vorsprung sichert sich das Team vom Shu Gi Kan Kyu Dojo des Budo Zentrum Rottweil e.V. den Sieg und sichert sich so den Titel des Baden-Württembergischen Mannschaftsmeisters 2022. Das Team des Dojo Stuttgart belegt den 2. Platz und die Mannschaft aus Karlsruhe belegt den 3. Platz.
Am Nachmittag starten die angereisten Teilnehmer noch in die Einzelmeisterschaften. Nach der ersten Runde gehen die Teilnehmer ins sogenannte Izume-Schießen. Dies bedeutet, dass jeweils zwei Schützen gegeneinander antreten. Es zählt, wer den ersten Treffer setzt. So lichten sich nach und nach die Reihen der Schützen und die letzten verbliebenen Kyudoka treten im Enkin gegeneinander an. Hier schießen alle Starter nach einander auf eine Scheibe.
Am Ende siegt, wer dem Zentrum der Scheibe am nächsten kommt. Viacheslav Pypenko aus Rottweil erkämpft sich so den 3. Platz bei der Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaft. Mit diesen hervorragenden Ergebnissen für die Rottweiler Kyudoka endet der Wettkampftag. Jetzt beginnt für die drei wettkampferprobten Kyudoka dienstags und donnerstags wieder das normale Training im Shu Gi Kan Kyu Dojo. Die nächsten Highlights des Kyudo-Jahrs sind schon in Planung: Im Juli findet nach einem Jahr Pause wieder der Enteki-Sonntag, das Weitschießen auf dem Rugby-Platz beim Freibad statt und Anfang August begrüßen die Kyudoka des Budo Zentrum Rottweil ihren japanischen Lehrer Ken Kurosu, der bei einem einwöchigen Kyudo-Seminar Schützen aus ganz Deutschland im Rottweiler Dojo unterrichten wird. Interessenten können weiter Informationen oder ein Besuch im Dojo
unter der Mail-Adresse kyudo@budo-zentrum.de erfragen.