Japanische Bogenschützen aus dem Süd-Westen treffen sich in Rottweil.
Meist wird, wenn über Kyudo, das japanische Bogenschießen geschrieben wird, über die Wettkampferfolge der Rottweiler Schützen berichtet. Vor kurzem, an einem der vorweihnachtlichen Sonntage war das Dojo, die Trainingshalle im Neckartal, aber aus ganz anderem Grund gut besucht. Marion Moritz, Lehrerin der Heki Ryu Insai Ha, so der Name dieser jahrhundertealten Bogenschießschule aus Japan, unterrichtete ein weiteres wichtiges Thema: Material- und Gerätekunde. Die Teilnehmer kamen aus dem heimischen Dojo und vielen anderen Vereinen Südwestdeutschlands. Das der Bedarf sich in diesem Bereich des Kyudo weiterzubilden groß ist, zeigte sich auch daran, daß manche Teilnehmer sogar den Weg von Saarbrücken oder Heidelberg nicht scheuten. Marion Moritz hatte sich, der Komplexität des Themas geschuldet, Unterstützung aus den dojoeigenen Reihen und aus Stuttgart geholt. Bernhard Weller vom Rottweiler Kyu-Dojo und Bernd Rüger aus der Landeshauptstadt vermittelten gemeinsam mit Moritz erste wichtige Grundlagen. Bogenkundliches wie Herkunft und Entwicklung der japanischen Langbögen, Art und Bauweise von Pfeilen und Bögen sowie die korrekte Behandlung und Pflege der gesamten Ausrüstung wurden besprochen und an vielen Anschauungsobjekten erläutert. Da das Seminar auf einen Tag begrenzt war, konnten viele Aspekte dieser umfangreichen Themen nur angerissen werden. Bei den Teilnehmern keimte am Ende der Wunsch nach mehr Input auf, so daß beschlossen wurde im kommenden Frühjahr einen weiteren Lehrgang dieser Art zu veranstalten. Wer selbst einmal das Kyudo, das Japanische Bogenschießen, kennenlernen möchte, kann unter kyudo@budo-zentrum.de mehr erfahren.